Ausreißer im Garten

Ein Teil der in der Natur vorkommenden gebietsfremden invasiven Pflanzen sind „Ausreißer”, die aus Gärten oder Parks entkommen sind. Teile von Wurzeln, Trieben oder Früchte können auf diverse Arten in die natürliche Umwelt gelangen. Sie können vom Wind mitgerissen werden, im Fell von Tieren oder an der Kleidung von Menschen haften bleiben, aus Müllcontainern herausfliegen und sich anschließend schnell vermehren. Man bevorzugt Gartenpflanzen, die keine spezielle Fürsorge und Aufwand benötigen. Das sind typisch Spezies, welche sich an die klimatischen und Umweltbedingungen Ungarns gut anpassen können.

Typische Ausreißer aus Gärten sind die nordamerikanischen Goldruten-Arten (Solidago spp.) sowie das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera). Neuerdings wird ein Verwildern der Blasenesche (Koelreuteria paniculata) aus Parks und Grünanlagen verzeichnet. Ein typischer Ausreißer ist auch der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris), der sich in verlassenen Gebäuden und Höfen etabliert, während die Palmlilienarten (Yucca spp.) im Donau-Theiß-Zwischenstromland als häufige Ausreißer gelten. Das Angebot an neuen Zierpflanzen wächst genauso wie die Ansprüche der Kunden, so dass jederzeit mit dem Ausbüxen von neuen Spezies aus den Gärten zu rechnen ist. Dabei kann man nie wissen, wie viele von ihnen mit der Zeit zu invasiven Arten werden.

Mit Pflanzentransporten können auch „blinde Passagiere“ ankommen. In der Erde von Pflanzen, an deren Stängeln oder sogar an der Verpackung können gebietsfremde Tiere, Krankheitserreger „mitfahren“ wie etwa Schnecken, Insekten, Viren, Keime. Einmal dem Transport entkommen, können diese blinden Passagiere der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt schwere Schäden zufügen.


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