Die Silberkarausche kann Konkurrent für diverse Spezies werden, insbesondere gilt das für die Karausche. Bei der Brut kann sie für alle anderen Arten Konkurrent sein. Direkte Auswirkungen der Silberkarausche auf den übrigen Fischbestand sind wie folgt:

1. Konkurrenz um die Nahrung: Bei Nahrungsknappheit setzen sich die Individuen der massenhaft vorhandenen und toleranten Silberkarausche gegenüber anderen Arten durch (PATAKINÉ & TÓTH 2006)

2. Zerstörung der Brut anderer Spezies: Ein Fressen der Brut anderer Spezies im Balaton ist nachgewiesen (SPECZIÁR et al. 1999). Bedeutung hängt von den Umständen und der Größe des Karauschenbestandes ab. Es kann besonders prekär werden, wenn der Bestand anderer Arten durch Umstände, welche für die Silberkarausche weniger negativ sind (etwa dauerhafter Sauerstoffmangel), drastisch zurückging und die Brut der sich erholenden Bestände von Silberkarauschen dezimiert wird. Mit dieser Situation ist vor allem in kleineren Seen zu rechnen, die empfindlich auf Umweltstörungen reagieren (PATAKINÉ& TÓTH 2006).

3. Brutparasitismus: Früh laichende Weibchen der Silberkarausche laichen zusammen mit Männchen anderer Spezies. Diese Männchen beteiligen sich weniger intensiv an der Fortpflanzung ihrer eigenen Spezies. Die Laichzeiten der einzelnen Klonlinien können auseinanderliegen (ZHOU et al. 2000), also kann der Effekt bei mehreren, zu unterschiedlichen Zeiten laichenden Spezies auftreten. Die Gefahr des Brutparasitismus wird besonders groß, wenn der Bestand der Silberkarausche in einem Biotop signifikant groß ist (PATAKINÉ & TÓTH 2006). Die durch die Silberkarausche verursachten Schäden für den Naturschutz machen sich im deutlichen Rückgang des Bestandes der Karausche bemerkbar, sie ist Konkurrent der Letzteren (BANARESCU 2002, KUKARADZE & MARIJAS 1975, GORIJUNOVA 1960). Diploide Bestände der Silberkarausche können mit der Karausche zusammen laichen, also können hybride Individuen, im Extremfall sogar hybride Populationen entstehen.

(Dr. Balázs Tóth DINPI)

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